Der Turnvater Jahn war in vielen Bereichen der liberalen Bewegung prägend. Nicht nur seinen Einsatz für das Turnen hatte Einfluss, sondern auch er war Schriftstellerisch tätig und er setzte sein Organisationstalent auch bei der Gründung eines Geheimbundes und die Burschenschaften ein. Es liegt auf der Hand, dass besonders er bei der Motivation der Aktivisten der Verfassungsbewegung eine große Rolle spielte. In welche Art und Weise kamen die handelnden Personen mit Jahn in Berührung? War er auch bei der Sache aktiv?
Jahns Turnbewegung war in den Aktivitäten der Verfassungsaktivisten ein ständiger Begleiter. Besonders der Lehrer Karl Sartorius war besonders aktiv. Er gründete der erste Turnverein in Darmstadt 1817, als die Bewegung Fahrt aufgenommen hat. Auch der enge Unterstützer der Personen um Heinrich Karl Hofmann und die Darmstädter „Schwarzen“ Weidig gründete in Butzbach einen Turnverein. In den Berichten der Zentraluntersuchungskommission wird erwähnt, dass die Mitglieder des „formlosen Vereins“ regelmäßig Turnübungen praktiziert haben.
Die Begeisterung fürs Turnen hat möglicherweise schon in der Schulzeit angefangen, aber spätestens an der Universität in Gießen wurde es zum festen Teil ihres Lebens. Die Gründung der Burschenschaften haben das Turnen als feste Bestandteil ihrer Verbindung eingegliedert.
Das Turnen haben sie auch als Mittel eingesetzt, um weitere Mitglieder für ihre Bewegung anzuwerben. Die Verbindung von Sport und Politik erleichtert bestimmt viele Jugendliche für sie zu gewinnen.
Jahn sah auch das Turnen nicht nur als körperliche Vorbereitung für den Kampf gegen die fremde Besatzung der Franzosen. Er nutzte die Treffen der Turner, um auch seine politische Überzeugung zu verbreiten. Dies sah der als Teil der unerlässlichen Erziehung des deutschen Volkes notwendig, um die Vereinigung in einen Nationalstaat zu erreichen. Er war einen starken Gegner der Kleinstaaterei, die er möglicherweise als Ursache für die Fremdherrschaft Napoleons und den Franzosen.
Parallel zum Turnen gründete er schon 1810 einen geheimen Bund, den er den „Deutschen Bund“ nannte. Dieser Bund sollte eine Elite bilden, die für die Entwicklung Deutschlands einsetzen soll. Er forderte von den Mitgliedern u.a. die strenge Einhaltung einer „fleckenlose Reinheit“, die Sorge um einen „guten Namen“, deutsche Herkunft und den Kampf für Wahrheit, Recht und Vaterland.
Ein weiteres Unternehmen Jahns in dieser Zeit war die Herausarbeitung einer neuen Verbindungsform für Studenten. Er entwickelten mit Friedrich Friesen in Berlin diese Idee und schrieb sie in die „Ordnung und Einrichtung der deutschen Burschenschaften“. Dieser Schrift diente danach als Grundlage für die Burschenschaften, die in den verschiedenen Universitäten gegründet wurden. In Jena entstand der erste Burschenschaft mit wahrscheinlich große Unterstützung Jahns. Jena war besonders geeignet für diese Entwicklung durch die besonders liberal-freundliche Haltung des Großherzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach und seiner Minister Wolfgang Goethe.
Weitere Tätigkeiten Jahns, die einen Einfluss auf den Mitgliedern der Verfassungsbewegung waren die Lieder, die Jahn komponiert hat und das Organisieren von Festen. Das Wartburgfest war der bekannteste und folgenreichste Fest, das von Jahn ins Leben gerufen wurde.
Eine direkte Verbindung zu Jahn bestand nicht. Er war nicht einer aktiver Teilnehmer der Gruppe. Er diente lediglich als Inspiration. Hier ist möglicherweise auch einen Trend erkennbar. Die Teilung der Bewegung in einen Teil, der für eine Verfassung und Gründung eines deutschen Nationalstaats fokussierten und einen pragmatischeren Teil, die sich zuerst nur um die Einführung von landständischen Verfassungen in den Einzelstaaten bemühte.
Da Jahn eindeutig ein strikter Gegner der Kleinstaaterei, war er weniger interessiert, mit der Gruppe, die mit dem abgespeckten Ziel zuerst auf die einzelnen Staaten zu fokussieren, eng zusammenzuarbeiten.
Seine Rolle für diese Gruppe blieb Eine der motiviert und inspiriert, aber nicht mitwirkt.